Die Inventarisation kirchlichen Kunstguts meint eine Bestandserfassung der künstlerischen und liturgischen Ausstattung eines Kirchengebäudes. Dabei werden die Objekte einzeln fotografiert, vermessen, wissenschaftlich beschrieben, auf ihren Erhaltungszustand hin untersucht und erforscht. Erfasst wird nahezu alles, vom kleinen Kelchlöffel bis zum großformatigen Wandgemälde. Abschließend werden die Ergebnisse der Kirchengemeinde überreicht, meist verbunden mit einem Beratungsgespräch oder einem Gemeindevortrag.
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern bewahrt ein großes künstlerisches und historisches Erbe. Die Kirchengebäude und ihre vielfältige Ausstattung sind wichtige Zeichen kultureller Identität. Ihrer Erhaltung und Pflege sind wir verpflichtet. Die Inventarisation ist dafür die grundlegende Voraussetzung.
Durchgeführt wird die Inventarisation von Fachleuten, in der Regel von Kunsthistorikerinnen und Kunsthistorikern. Sie erfolgt in enger Abstimmung mit dem landeskirchlichen Baureferat und findet meist im Vorfeld geplanter Umbau- oder Sanierungsmaßnahmen statt. Ihre Ziele sind Feststellung des gegenwärtigen Bestands, Ermittlung von Restaurierungsbedarf, Vorbeugung gegen Diebstahl, Beiträge zur wissenschaftlichen Erforschung, Stärkung der Gemeindeidentität und verwaltungstechnische Hilfestellungen.