Festschrift und Restaurierungen

Die Wehrkirche St. Georg in Nürnberg-Kraftshof steht beispielhaft dafür, welche Anregungen die Inventarisation im Hinblick auf Publikationen und Restaurierungsmaßnahmen geben kann. Die bedeutende historische Kirche wurde 2011 aus mehreren Gründen inventarisiert: Zum einen ist die Kirche tagsüber geöffnet und gut besucht, zum anderen sollte anlässlich des Kirchenjubiläums 2015 eine große Festschrift erscheinen. Mit dem Bestandsverzeichnis konnten nicht nur Beiträge zur wissenschaftlichen Erforschung geliefert werden. Es gelang in der Folge auch, notwendige Restaurierungsmaßnahmen einzuleiten und zu begleiten.

Inventarisation als Grundlage

Die St. Georgskirche in Nürnberg-Kraftshof ist Teil einer eindrucksvollen Wehrkirchenanlage und nicht zuletzt als Hochzeitskirche im Nürnberger Umland äußerst beliebt. Nachdem sie im Zweiten Weltkrieg stark zerstört worden war, gelang bis 1952 ihre Wiederherstellung. Dabei konnte auch ein Großteil ihrer reichen historischen Ausstattung bewahrt werden.

Nach Abschluss der Inventarisation standen die Ergebnisse für die Vorbereitung der Festschrift zum 700-jährigen Kirchenjubiläum zur Verfügung. Dabei wurde auch der reiche Bestand an historischen Abendmahlsgeräten erstmals zusammenfassend dargestellt und gewürdigt. Außerdem konnten in der Folge Restaurierungsmaßnahmen zum Erhalt bedeutender Steinbildwerke angestoßen werden. Die beiden mittelalterlichen Reliefs über dem Eingang, von denen das eine den Kirchenpatron St. Georg im Kampf mit dem Drachen zeigt, waren verschmutzt, teilweise entfestigt und wiesen lose Altergänzungen auf. 2014-2015 konnten die Reliefs wieder fachgerecht stabilisiert und gereinigt werden. Das barocke Grabmal des Jobst Christoph I. Kreß von Kressenstein im Inneren der Kirche war beim Brand der Kirche 1943 stark beschädigt worden. Die Ausbesserungen der Nachkriegszeit hatten sich über die Jahrzehnte verfärbt und waren brüchig geworden. Auch das Grabmal konnte bis 2017 gereinigt, gefestigt und fachgerecht ergänzt werden.