Mit dem „Zopffigur-Altar“, eine geschnitzte, dreiteilig, gut 40 Zentimeter hohe Plastik, greift der Bildhauer Klaus Hack auf die jahrhundertealte Tradition des dreiteiligen Altars, des Triptychons, zurück. Während Hack sich formal an den Aufbau des Triptychons anlehnt, befreit er sich inhaltlich von dem, was man bei einem christlichen Altar erwarten würde. Stattdessen findet sich in der Mitte des durchbrochenen Rahmens eine freiplastische, mädchenhafte Gestalt in einem gestreiften, ärmellosen Kleid, von deren großem, gesichtslosem Kopf seitlich zwei Zöpfe bis zum Boden herabhängen. Die hoch aufragenden Figuren der Seitentafeln schieben sich im geschlossenen Zustand wie schützend vor die Zopffigur. Für seine Skulpturen und Reliefs verwendet Klaus Hack ausschließlich Holz, das er – wie hier – abschließend meist mit weißer Farbe lasiert. Die helle Fassung verstärkt die Wirkung von Licht und Schatten und steigert die kraftvolle körperliche Präsenz seiner archaisch anmutenden Skulpturen – häufig anthropomorphe und doch fremdartige Wesen wie aus einer anderen Welt.
Klaus Hack war einer der Künstler*innen, die eine Fachjury für das 2014/2015 laufende Kunstprojekt „12[W]ORTE“ des Kirchenkreises Bayreuth ausgewählt hatte. Auch war der Künstler bei der vom Kunstreferat 2022 initiierten Ausstellung „unendlich still…“ zeitgenössische Kunst auf evangelischen Friedhöfen in Bayern auf dem Ansbacher Stadtfriedhof beteiligt.
Eiche, geschnitzt, lasiert
42 cm, B. 60 cm, T. 3,5 cm (geöffneter Zustand)