Das Tafelbild in der Kunstsammlung ist eng mit dem Reformationsjubiläum verbunden: 2017 gab die Evangelische Kirche in Deutschland limitierte Sammlereditionen der Lutherbibel heraus. Zwölf Prominente gestalteten dafür jeweils einen Buchschuber, unter ihnen der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (bis 2021) und bayerische Landesbischof (bis 2023) Heinrich Bedford-Strohm. Zu jeder Edition wurde ein Bibelvers ausgesucht. Der Landesbischof wählte für seine Ausgabe „Der Herr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“ (2. Kor 3,17).
Als Motiv für den Schuber entschied er sich gemeinsam mit dem Künstler Gerd Kanz (*1966 in Erlangen), den er aus seiner Zeit in Coburg kennt, für eine Arbeit aus den Jahren 2013/2014, die wie eine visualisierte Form des Bibelspruchs gelesen werden kann, so der Künstler: Das Tafelbild zeigt eine lebendige Kreuzform, die mit einem gewissen Abstand zum Rand wie ein „Bild im Bild“ eingefasst ist. Dadurch entsteht eine Konzentration auf die Bildmitte, zugleich aber wirkt die Darstellung über den Rahmen hinaus, auch durch die unterschiedlichen Grade der Lichthaltigkeit in der Farbe. „Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“ – dafür kann dieses Bild synonym stehen: für das Hinauswachsen im Zeichen des Kreuzes.
Öl auf Holz
H. 120 cm, B. 190 cm