„Walhalla“ - Gerhard Rießbeck

Ein paar Platten nur, aufgestellt wie ein Kartenhaus in der kargen Landschaft, dahinter diesig der graue Himmel. „Walhalla“, der anspruchsvoll aufgeladene Titel, den Gerhard Rießbeck seinem Gemälde gab, trifft es genau – und trifft es doch nicht. Denn da ist das Erhabene, Monumentale, Unantastbare, dass diese Architektur ausstrahlt. Doch bei genauerem Hinsehen ist das Gebilde unglaublich fragil. Die Platten haben keinen Halt, kein Fundament. Ein Windstoß und das Ganze kippt um. Es ist genau dieser Bruch, die Spannung zwischen Erhabenheit und Armseligkeit, die berührt.

Gerhard Rießbeck, der in Bad Windsheim lebt und arbeitet, erhielt im Jahr 2019 den Kunstpreis der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. In diesem Kontext kam die Arbeit in die landeskirchliche Kunstsammlung, die damit um ein faszinierendes Gemälde reicher ist. Die „Walhalla“ hält einen lange in Bann und wirft immer neue Fragen auf, je tiefer man sich hineinfallen lässt – um Sein und Schein, um Wahrheit und Trug. Und letztlich auch um uns selbst und die Frage, was bleibt.

„Walhalla“ - Gerhard Rießbeck
Öl auf Leinwand
2018

Öl auf Leinwand
H. 50 cm, B. 150 cm