Matthias Böhler und Christian Orendt, seit 2007 als Künstlerduo tätig, befassen sich nach eigener Aussage „mit den tragischen, komischen und absurden politischen sowie ökologischen Auswirkungen des menschlichen Handelns auf das Schicksal der Erde.“
Ein Beispiel ist jene Figurengruppe mit dem vollständigen Titel: „Rest on the Escape from the Confrontation with the Fucked-up-ness of the Status Quo“ („Rast auf der Flucht vor der Auseinandersetzung mit der Abgefucktheit des Ist-Zustands“), die Böhler und Orendt in der Parkanlage des Wildbads Rothenburg ob der Tauber dauerhaft platziert haben. 2017 waren sie ersten Stipendiaten, die zur dort bis 2024 alljährlich stattfindenden art residency geladen wurden. Während ihres Aufenthaltes setzten sie sich die Künstler mit dem Ort und der Stadt Rothenburg auseinander und realisierten eine mehrteilige Gruppe aus elf lebensgroßen Figuren. In einem Waldstück am Hang, zwischen Bäumen und Sträuchern scheint seither eine Gruppe von Touristen gestrandet zu sein. Die Figuren, mit Epoxidharz und Polyurethanlack wetterfest gemacht, haben anonymisierte Gesichter. Ihre mit Motto- und Slogan-Texten versehene Kleidung, die verschiedenen Accessoires und ihre Mimik und Gestik fallen besonders auf. Wir sehen, fühlen beinahe die Diskrepanz zwischen den eigenen Werten und Erwartungen und der Enttäuschung und Frustration, die im engen Sinn Touristen auf Reisen, aber auch Menschen generell auf ihrem Lebensweg heimsuchen.
Drei Figuren – die Prototypen – befinden sich seither auch hier im Landeskirchenamt.
Kleidung, Perücken, künstliche Wimpern, Hasendraht, Metall, Leinengewebe, Epoxidharz, Polyurethanschaum, Polyurethanlack
ca. H. 180 cm, B. 72 cm, T. 140 cm