Vielleicht wird der eine oder andere an verrostete geschlossene Fensterläden erinnert beim Anblick des zweiteiligen Werkes aus Eisen. Eher schmale, waagrechte Metallbänder sind in einen Rahmen eingelassen. Die Geschlossenheit, Regelmäßigkeit und Kraft vermitteln Ruhe, die lebendige Struktur der korrodierten Oberflächen laden zur Meditation beim Betrachten ein. Ein Diptychon, das im kirchlichen Kontext mit den beiden gleichen Elementen auch an Mose Gesetzestafeln erinnert. In der Abstraktion und Reduktion öffnen sich dem Betrachtenden neue Sichtweisen und Wahrnehmungen.
Meide Büdel (*1961) studierte in Oberammergau und Nürnberg und konzentrierte sich schon früh auf die Materialien Metall und Holz, und auf klare, schlichte Formen. Schwere und Leichtigkeit, Fixierung und Bewegung machen ihre Kunstwerke zu Zeichen, die die Welt interpretieren und sichtbar machen und offen sind für Deutung. Meide Büdel ist Kunstpreisträgerin der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 2008.
Eisen
H. 61,5 cm, B. 45 cm, T.2,5 cm