Vairocana - Tilopâ Monk

Ein Buddha – mit einfachen, klaren Mitteln farbenfroh entworfen. Kreise, Halbkreise und verschieden starke Stiche bilden die sitzende Figur des indischen Religionsstifters vor violettem Hintergrund. Dieser wird nicht als Gott verstanden, sondern als ein Mensch, der durch Meditation Erleuchtung erlangt hat. Meditativ wirkt auch diese Arbeit. Man fokussiert sich auf das Wesentliche und kommt zur inneren Ruhe und Konzentration. Ein Resultat, das vermutlich von dem Künstler des Bildes, Tilopâ Monk, angedacht war. Kunst war für den einstigen Akademieschüler Joseph Beuys ein Weg, die Entwicklung des eigenen Bewusstseins voranzutreiben, sich ständig neu zu finden. Der Betrachter erfährt eine Abstraktion, die seine eigene Freiheit der Interpretation nicht beschränkt, sondern ihm erlaubt, Selbstfindung durch Betrachtung zu verwirklichen.

Tilopâ Monks (* 1949 † 2010) Arbeiten sind stark von dessen Erlebnissen in buddhistischen Klöstern und von dessen Hinwendung zum Buddhismus beeinflusst. So legte er seinen bürgerlichen Namen Rüdiger Frank 1984 ab, er übernahm den Ordinationsnamen Dhamma Aloka und als Künstlerpseudonym Tilopâ Monk, was so viel bedeutet wie der Mönch, der den Buddhismus nach Tibet brachte. Wenn vielleicht nicht nach Tibet, Monk gelang es, den Einfluss fernöstlicher Philosophie in die moderne Kunst zu integrieren.

Vairocana - Tilopâ Monk
Farbradierung
1989

Farbradierung auf Arches-Papier
Sign., betitelt (cetiya bhuui can kam ano Vairocana nimitta)
bez. „épreuve d’essai“ (Probedruck) u. mit 3 Stempeln.