ohne Titel (Zyklus) - Herbert Bessel

Herbert Bessel (1921–2013) gilt als bedeutender Vertreter der modernen und abstrakten Kunst in Franken und darüber hinaus. Nach dem Kriegsdienst begann er 1946 mit dem Kunststudium in Hamburg, später an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Sein Werk ist in mehreren Sammlungen, Museen, Kirchen und öffentlichen Räumen vertreten.

Neben der Malerei waren Mosaike und Terrakottareliefs ein Themenfeld seiner Arbeit. Am umfangreichsten fällt sein druckgrafisches Werk aus.

Die Farbradierungen im Hochformat sind bestimmt von einzelnen oder übereinanderliegenden Formen in unterschiedlichen Farben, teilweise durchscheinend, auf verschiedenfarbigen lasierten Untergründen. Die Spannung zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion ist spürbar. Das Besondere sind die schwarzen, an Rohrfedern erinnernden Linien und Schraffuren, die den Werken eine starke Dynamik verleihen. Man spürt eine Hinwendung zur gestischen Freiheit, reduzierte Formen und Anklänge an die Zen-Ästhetik.

Mit Schließung des Tagungszentrums Rummelsberg wurden die dort befindlichen Kunstwerke Herbert Bessels, welche im Besitz der Landeskirche und somit Teil der Kunstsammlung sind, ins Landeskirchenamt übernommen. Ein Teil des Zyklus hängt nun hier. Die Serie zeigt exemplarisch, worin die künstlerische Stärke Bessels liegt: abstrakte Formensprache, sensibles Farbempfinden und eine tiefe, fast meditative Ruhe.

ohne Titel (Zyklus) - Herbert Bessel
Radierung
1973–1998

Radierung auf Papier
H. 66,5 cm, B. 51,5 cm
(Rahmen)