„Auferstehung“ - Jürgen Reipka

Vor rotem Grund, schwarz, grün, gelb und weiß – klare, reine Farben dominieren das Gemälde mit dem Titel „Auferstehung“ von 1988. Graphische Formen – ein Längs- und drei Querbalken – und flüchtig verlaufene Farbspuren fügen sich zu einer harmonischen Bildkomposition einer Kreuzdarstellung zusammen. Struktur und Schichten, Transparenzen und Reihungen. Die Arbeiten des Akademieprofessors und Künstlers Jürgen Reipkas entstanden in einer für ihn typischen Manier: Mit einem kammartigen Schaber entstanden die Formen und mit einem in Farbe getränkten Pinsel die Linien aus Tropfspuren, Klecksen und Spritzern. Die enorme Größe des Bildes, vor allem die Höhe rührt von dem ursprünglich gedachten Standort her. Reipka schuf es für den barocken Hochaltar der Nikolauskapelle im Schloss Mochental, unweit von Ehingen an der Donau im Südosten Baden-Württembergs. In jener als Galerie genutzten Kapelle wurde es nach Fertigstellung ausgestellt, bis es dann 1996 Bestandteil der landeskirchlichen Kunstsammlung wurde.

Der 1936 in Hannover geborene Künstler lebte und arbeitete in München und im niederbayerischen Pfarrkirchen, bis zu seinem Tod 2013. Er malte auf Leinwand und auf Glas, wobei das Material sekundär für ihn war. Für die Evangelisch-Lutherische Gethsemanekirche in Schwabach gestaltete er 1997 ein bemerkenswertes Glasfenster in eben jenem Spannungsfeld zwischen geometrischen Formen und freier, dynamischer Zeichnung.

„Auferstehung“ - Jürgen Reipka
Acryl auf Leinwand
1988

Acryl auf Leinwand
H. 275 cm, B. 172 cm