Auf drei übereinander angeordneten Holzplatten ist mit einer Mischtechnik aus Ölkreide und Farbe bearbeitetes Büttenpapier aufgezogen. Die Farbpalette ist gedeckt, das Papier teilweise angesengt. Manche Partien sind kräftiger gemalt, andere durchscheinend. Von oben herablaufende Farbspuren verbinden verschiedene Ebenen der Darstellung, die auf den ersten Blick ganz abstrakt erscheint. Lässt man sich darauf ein, schält sich im oberen Bereich aus dem diffusen Farbnebel eine Silhouette heraus, vielleicht Bäume, ein Wald. Davor ein quer liegendes Element: ein Sarkophag, der Deckel geöffnet? Unten, wie ein schwarzer Keil, eine Figur, wohl Maria Magdalena. Zwei weitere Figurenkeile folgen ihr. Drei trauernde Frauen am Ostermorgen haben sich auf den Weg zum Grab Christi gemacht, um den Leichnam zu salben. Starr vor Trauer. Ins Dunkel gehüllt. Doch das Grab ist leer. Der Horizont glüht. Und rechts, da ist Licht. Ein flimmernder Nebel. Weiß. Hell. Hoffnung verheißend.
Das Gemälde entstand 2009 als Auftragsarbeit. Es wurde aus landeskirchlichen Mitteln finanziert und ist Bestandteil der Kunstsammlung. Es befindet sich als Dauerleihgabe in der Kirchengemeinde in Regensburg-Burgweinting. 2007 bis 2009 entstand dort ein neues Gemeindezentrum mit zentral integrierter Kirche, die Maria-Magdalena-Kirche. Die Prinzipalstücke sind in einer Längsachse angeordnet. Dramaturgischer End- und Höhepunkt der liturgischen Achse ist das monumentale, an der Wand hinter dem Altar angebrachte Gemälde des Münchner Künstlers Horst Thürheimer (*1952).
Mischtechnik, Papier, auf Holzplatten aufgezogen
H. 400 cm, B. 250 cm
Regensburg-Burgweinting, Maria-Magdalena-Kirche
Leihgabe der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Kunstsammlung