„…Hit me baby one more time“ - Marie Jaksch

Die zwei überlebensgroßen, aus Ballstikgelantinie gegossenen Köpfe stehen auf Stativen im Raum. Sind die jeweils eingebauten Lautsprecher und der Motor eingeschaltet, versetzt deren Vibration die Oberfläche in eine zittrig-wabernde Bewegung. Eine gewisse Lebendigkeit der Köpfe entsteht, ihre Gesichter werden deformiert. Zudem simuliert die Gelatine die weiche, deformierbare und auf Verfall ausgerichtete Materialität menschlicher Haut. Mit „…Hit me Baby one more time“ konfrontiert uns Marie Jaksch mit dem menschlichen Gesicht als Sinnbild für Identität und Selbstbild. Es spiegelt jede Emotion, es wandelt sich im Laufe unseres Lebens langsam und unausweichlich oder auch durch äußere Traumata akut und manchmal nachhaltig. Kein anderes Körperteil präsentieren wir derart nackt und ungeschützt. Berührungen können wohltuend sein, aber auch Narben hinterlassen. Und so geht es hier um die großen existenziellen Pole: um Berühren und berührt werden, Wohlbefinden und Wunden, um Wachstum und Wandel, um Veränderung und Verfall.

Die ursprünglich drei Köpfe waren im Rahmen der vom Kunstreferat 2022 initiierten Ausstellung „unendlich still…“ zeitgenössische Kunst auf evangelischen Friedhöfen in Bayern in der Friedhofkirche des Bayreuther Stadtfriedhofes installiert. Anschließen konnten die Skulpturen – als Diplomarbeit der bis 2021 an der Akademie der Bildenden Künste München studierenden, 1987 geborenen Künstlerin – für die landeskirchliche Kunstsammlung erworben werden.

„…Hit me baby one more time“ - Marie Jaksch
Soundskulpturen
2021

Soundskulpturen, Ballstikgelantinie
H.60, B. 60 cm